Dienstag, 20. Dezember 2011

Weiterhin mangelnde Kontrollen

Nachdem wir nun einige Wochen die Situation beobachtet haben, müssen wir leider resümieren, dass das Problem in Karlsruhe weiterhin - und hier vor allem in den sogenannten Außenbezirken - die nach wie vor die unzureichenden Kontrollen sind. In unseren Problemstellen in Grötzingen haben wir nur wenig Veränderung feststellen können. Es parken zwar einige Autos plötzlich ein wenig angepasster - also irgendwas passiert wohl doch - aber die ganz große Durchschlagskraft hat es weiterhin nicht. Und von einer wirklich konzertierten Aktion wie auf unserer vorweihnachtlichen Wunschliste skizziert sind wir meilenweit entfernt. Da jedoch der Leiter des Ordnungsamt, Herr Dr. Weiße, uns mehrfach versichert hat, dass er die Kontrollen jetzt wirklich forcieren will, wollen wir nun noch den Januar abwarten und erst dann final prüfen, ob es was gebracht hat.

Was uns eigentlich derzeit viel nachdenklicher stimmt, ist das Verhalten der Polizei. Denn die ist sehr häufig in Grötzingen unterwegs (was erst mal ja gut ist), aber selbst total auf dem Gehweg stehende Autos werden nicht verwarnt (was wiederum schlecht ist). Und bei solchen grenzlastigen Überschreitungen kann eigentlich nur die Polizei durch ihre häufige Präzenz für Veränderungen sorgen - eine Kontrolle durch den gemeindlichen Vollzugsdienst ist eher wichtig für das Grundparkverhalten, also die vielen Autos die zwar mehr als einen Meter freilassen, aber meist an der Stelle halt keinerlei Parknot herrscht und damit das liebe Auto einfach auf die Straße gehört.

Bei grenzlastigen Überschreitungen wäre daher aus unserer Sicht ein proaktives Vorgehen der Polizei angemessener und das Erstellen einer entsprechenden Verwarnung sollte mit der EDV im 21. Jahrhundert (z.B. http://www.owig.de/) nicht länger als 30-60 Sekunden dauern. Aber wahrscheinlich müssen die Beamten noch irgendwelche Zettel ausfüllen, die dann in der Bußgeldstelle abgetippt werden. Genau ein solches umständliches und manuelles Prozedere war ja der Grund, warum die Bußgeldstelle durch die vielen Privatanzeigen aus sehr vielen Stadtteilen in Karlsruhe so überfordert war, dass im Gegenzug eines Versprechens von stringenten Kontrollen die Anzeigersteller gebeten wurden, von weiteren Privatanzeigen abzusehen.

Die wie gesagt: proaktiv macht die Polizei derzeit recht wenig. Wenn man dann mal konkret nachhakt, wie man sich verhalten soll, wenn ein Gehweg total zugeparkt ist und man überhaupt nicht durchkommt, dann wird man sogar (und rechtlich wahrscheinlich sogar korrekt) darauf hingewiesen, dass man selbst vom Einklappen eines Rückspiegels absehen sollte, denn wenn das Ding dabei kaputt geht, man zivil- und strafrechtliche Probleme bekommt. Es sei dann immer besser, stattdessen die Polizei zu rufen.
 
Doch wenn man in solchen Fällen dann wirklich die Polizei ruft, dann landet man meist in einer Warteschleife und wenn dann jemand dran geht, dann wird die Sache aufgenommen, aber passieren tut eher nichts - die Autos stehen auch Stunden später noch ohne sichtbare Verwarnung an der gleichen Stelle. So zumindestens die Beobachtung von einigen Leuten, die es in der letzten Zeit versucht haben. Und ehrlich gesagt ist es aus unserer Sicht auch nicht zielführend, dass die Polizei reaktiv, individuell und singulär auf solche Anrufe tätig wird - das ist zu teuer und zu ineffizient. Wenn, dann sollte die Polizei einen oder mehrere solcher Anrufe zum Anlass nehmen, mal schnell auch die bekannten Problempunkte anzufahren und dann 10-20 Verwarnungen aussprechen. In einer halben Stunde durchaus leistbar und wenn man das ein halbes Jahr konsequent in Grötzingen und anderen Vororten macht, dann wirkt das ungemein. Haben wir ja als Privatpersonen auch recht eindrucksvoll bewiesen.

Doch nun naht Weihnachten und daher wird auf keiner Seite viel passieren. Mit unserer vorweihnachtlichen Wunschliste wurde es zwar nichts, aber die Bekanntheit der Initiative steigt heftig (Pageview-Statistiken, Emails). Seit kurzem haben wir sogar München überholt - geben Sie als Beweis einfach das Wort "Gehwegparken" in der Google Search Bar ein - Karlsruhe ist nun als erste Stadt an vierter Stelle in der Liste der Suchvorschläge.

Und da Bekanntheit eine wichtige Grundlage für Veränderungen ist und wir Veränderungen wollen, freut uns das.